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Creauteur Newsletter #17

Published over 2 years ago • 4 min read

Newsletter #17 – 06.08.2021

Hallo, Daniel hier.

Du bekommst diese E-Mail, weil Du Dich für meinen Newsletter eingeschrieben hast. Der Blick hinter die Kulissen auf dem Weg zu meinem Kurzfilm.

‼️ Im August steht ein bisschen Urlaub an, deshalb gibt es den nächsten Newsletter erst wieder am 3. September. ‼️

Los gehts.


tl;dr

Too long; did’t read. Alles Wichtige kurz und knapp.

🎬 Erste Schritte in der Figurenanalyse

📚 Storytelling mit Hirn

📼 Coming-of-Age Bromance und Insel-Endzeit-Pandemie-Thriller

🍿 Kurzfilme – Eine Orgie, ein gefährliches Versprechen und ein Schlangenbiss.

🔴 Links mit dem, was mich sonst noch beschäftigt hat.


🎬

Erste Schritte in der Figurenanalyse oder was für Verhältnisse haben die Freunde untereinander?

Nachdem die Charakterisierung erst mal fertig ist, werde ich mich im nächsten Schritt mit den Verhältnissen der Figuren untereinander etwas mehr auseinandersetzen. Ich habe meine Figuren mithilfe des Enneagramms angelegt und kann jetzt mit den jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Typen ausarbeiten, wie die Verhältnisse untereinander sind. Welche Typen sich gar nicht leiden können oder nur schwer miteinander klar kommen, wie sich Typ X an Typ Y die Zähne ausbeißt, weil es einfach in ihrem Naturell liegt etc.

Zusätzlich erhoffe ich mir dadurch auf noch mehr Handlungsideen zu kommen und schöne Einfälle für mögliche Konfliktsituationen zu erlangen.


📚

Storytelling mit Hirn

Wired for Story – Ein tolles Buch von Lisa Cron, in dem sie Erkenntnisse aus der Hirnforschung mit Storytelling verbindet. Sie geht etwas auf die Hintergründe ein, warum wir Menschen nicht ohne Geschichten auskommen, sie sogar zum Überleben brauchen (z. B. um über mögliche Gefahren zu lernen, und wie man sich davor schützen kann) und geht dann stärker auf die Bedürfnisse des Lesers oder Zuschauers ein, die ja schließlich das Publikum ausmachen, was wir mit unseren Geschichten erreichen wollen. Jedes Kapitel beschäftigt sich mit einem Aspekt des Hirns, dessen Zusammenhang mit Geschichten und wie sich das auf die eigene Story anwenden lässt. Sehr spannend und interessant.

Wer sich erst mal ein Bild davon machen möchte, kann sich zwei Talks von Lisa Cron zu dem Thema HIER und HIERanschauen.


📼

Diese Woche in Daniels Recherche-Kino gabs eine Coming-of-Age Bromance und einen Insel-Endzeit-Pandemie-Thriller. Letzteres ja auch gerade irgendwie passend. 😏

Diner (1982)– einer der frühen Filme von Barry Levinson. Der Film hat eigentlich keine großartige Handlung, außer das Leben von sechs Freunden aufzuzeigen in Baltimore Ende der 1950er-Jahre, wie sie das Erwachsenwerden einholt und sie versuchen, krampfhaft dagegenzuhalten. Die Charaktere sind nicht sonderlich sympathisch, damals hätte man sie wohl als Halbstarke betitelt, heute wäre der Begriff Proleten wohl eher zutreffend. Die Figuren sind aber wirklich gut geschrieben und das war der eigentliche Grund, warum ich mir den Film anschauen wollte. Die Konversationen wirken natürlich, dass Ständige sich Necken und Ärgern wird super rübergebracht. Was ich aus dem Film mitnehmen konnte, ist, dass ich für meine Figuren noch unterschiedlichere oder extremere Eigenschaften ausarbeiten muss. Das wird wahrscheinlich eher in einem späteren Schritt für die Dialoge wichtig sein, aber ich denke, der Grundstein dafür sollte in der Charakterisierung liegen bzw. schon mit der Figurenanalyse starten. Praktisch, dass ich da gerade mit anfange.

Retreat (2011)– tolle Prämisse: Ein Pärchen macht auf einer abgelegenen Insel Urlaub, die Funkverbindung zum Festland bricht ab und es taucht ein verwundeter Soldat auf, der berichtet, dass ein Virus ausgebrochen ist, das über die Luft übertragen wird und absolut tödlich ist. Es beginnt ein Spiel um Glaubwürdigkeit, kann man dem Soldaten trauen etc. So toll die Idee, so schlecht die Story. Leider krankt der Film an unglaubwürdigen Charakteren, irrationalen Handlungen, nur um den Plot in eine bestimmte Richtung zu bewegen und, nun ja, eigentlich sind einem die Charaktere auch irgendwie egal. Schade, hatte mir mehr erhofft. Aber das heißt ja nicht, dass ich nicht etwas mitgenommen habe.

Ich überlege bei meiner Story immer noch, wie es sich gut erklären lässt, dass die Charaktere ihre letzten Tage lieber zusammen, anstatt mit ihren Familien verbringen zu wollen. Nun ist so eine Insel natürlich der perfekte Ort, von dem man so einfach nicht mehr wegkommt. Nun kam mir der Gedanke, ob es nicht sinniger wäre, dass sich die Freunde einfach so zum gemeinsamen Urlaub verabredet haben und die Nachricht von dem bevorstehenden Meteoriteneinschlag erreicht sie erst, wenn sie vor Ort sind, irgendwo in Abgeschiedenheit, wo sie nur schlecht wieder wegkommen. 🤔 Muss ich mal drüber nachdenken, aber hat was dieser Ansatz. Du erfährst als Erste_r, für was ich mich entscheide.


🍿

Auch die letzten 14 Tage habe ich wieder einiges an Kurzfilmen geschaut. Folgende sind mir besonders hängen geblieben.

Let's Do It (Eng., 19 Min.) – Eine Orgie unter Freunden, um die Beziehungen wieder aufzufrischen. Was mir daran gefällt, ist die unangenehme Situation in die der Film aufzeigt und die wirklich sehr verschiedenen Typen, die damit klarkommen müssen.

The Promise (Eng., 7 Min.) – Zwei Freunde, ein im Vollrausch getätigtes Versprechen und eine Pistole … Lustig inszenierter Film, mit guten Dialogen und einfachem Setting.

Snake Bite (Eng., 10 Min.) – Etwas makaber, aber an Spannung nicht zu überbieten. Hat jetzt nicht unbedingt was mit meinem Film zu tun, macht aber einfach Spaß zu schauen.

Was hältst Du von den Filmen? Lass es mich wissen, auch wenn Du interessante (Kurz-)Filme findest.


Was mich sonst noch beschäftigt hat.

🔴 Musturbation – nein, da ist kein Schreibfehler drin. Es geht um den Irrglauben, dass man nur durch enorm hochgesetzte Ziele, die in Perfektion ausgeführt werden müssen, das eigene Wohlbefinden steigern und zu Anerkennung und Erfolg kommen kann.

🔴 Schreiben im Flow – manchmal schreibt man einfach und die Zeit verfliegt geradezu, doch oft ist jeder Tastenschlag eine Qual und das Hirn schreit nach der nächsten Pause, da das doch alles sowieso keinen Sinn macht. Doch es gibt auch kleine Tricks, die einen möglichen Flow begünstigen.

🔴 Fiktionale Welten bauen – die Filme des Regisseurs Zack Snyder sind nicht jedermanns Sache, aber hier gibt er einen interessanten Einblick, wie er die Welten für seine Story baut. Etwas, mit dem ich mich bisher noch so gar nicht auseinandergesetzt habe.

🔴 Disneys liebste Bösewichte – Der Antagonist ist ja immer ein wichtiger Part in einer Story. Besonders in Disney Filmen sind diese Charaktere besonders ausgeprägt und auch besonders beliebt beim Publikum. Ein kleiner Versuch, das Phänomen zu erklären. Und für mich Anstoß, mir darüber auch mal Gedanken zu machen, denn so einen wirklichen Gegenspieler habe ich ja auch noch nicht.


Das wars für dieses Mal aus meiner Film-Bubble.

Ich freue mich immer von Dir zu hören, und eine Rückmeldung ab und an gibt mir auch das Gefühl nicht einfach im digitalen Äther zu verpuffen. Das ist ja das Tolle an E-Mail, es funktioniert in beide Richtungen.

Falls Du spannende Sachen entdeckst, die ich hier teilen soll, immer her damit.

Bis zum nächsten Mal, danke für Deine Zeit und hab Spaß an dem, was Du tust.

✌🏼

Daniel

PS: Wenn der Newsletter bei Dir im Spam gelandet ist, gib mir doch bitte kurz bescheid. Wenn Du mich zu Deinen Kontakten hinzufügst, sollte das in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Behind The Scenes

Ein Newsletter über den kreativen Prozess des Filmemachens.

Ein Blick hinter die Kulissen der Produktion meines neuen Kurzfilms SPIEGELBILDER, sowie inspirierende Links zum Thema Storytelling und Filmemachen. Jeden zweiten Freitag in deinem Postfach.

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