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Behind The Scenes

Creauteur Newsletter #15

Published almost 3 years ago • 4 min read

Newsletter #15 – 09.07.2021

Hallo, Daniel hier.

Du bekommst diese E-Mail, weil Du Dich für meinen Newsletter eingeschrieben hast. Der Blick hinter die Kulissen auf dem Weg zu meinem Kurzfilm.

Los gehts.


tl;dr

Too long; did’t read. Alles Wichtige kurz und knapp.

🎬 Die ersten Charakterisierungen sind fertig.

🧩 Das letzte Puzzleteil für die Story?

📝 Auf der Suche nach dem Warum?

📼 Film Research – Shallow Grave und This is the end.

🍿 Kurzfilme – ungebetene Gäste und die Apokalypse.

🔴 Links mit dem, was mich sonst noch beschäftigt hat.


🎬

Die ersten Charakterisierungen sind fertig.

Ich habe für drei Figuren die Charakterisierungen geschrieben. Da wären zum einen Chris (Enneagramm-Typ 9: Vermittler, Friedliebende, Unentschlossene), der sich seit der Trennung von Anna (Enneagramm-Typ 8: Bosse, Kämpfer, Triebhafte) in einem Selbstzerstörungsmodus befindet, Anna wiederum ihre neu gewonnene Freiheit auslebt, aber von Benny (Typ 3: Macher, Dynamiker, Blender) ungewollte schwanger wird, was natürlich ihr Geheimnis bleiben soll, da ja sowieso ein Meteorit auf die Erde zu rast und alles Probleme in pulverisieren wird.

Das sind natürlich alles Backstories, die nur zum Teil im Film vorkommen werden. Aber es macht richtig Spaß, wenn einem in dem Schaffensprozess neue Ideen und Einfälle kommen, oder man seinen Figuren eine dunkle Seite verpasst, die dann wiederum eine Handlungsidee auslöst. Es bleibt auf jeden Fall spannend und ist noch einiges an Arbeit. Doch ich freue mich schon auf das nächste Gespräch mit Philomena Höltkemeier um zu schauen, wie man daraus eine Story stricken kann.


🧩

Das letzte Puzzleteil für die Story?

Beim Schreiben der Charakterisierungen und in Gesprächen mit anderen Filmemachern kommt man immer wieder auf Ideen. Hatte vor einigen Newsletter-Ausgaben erwähnt, dass ich mit einem Filmemacher einmal im Monat einen Zoom-Call mache, wo wir uns über unsere Filmideen austauschen. Bei unserem letzten Gespräch kamen wir auf eine interessante Idee, die noch nicht ganz ausgereift, aber doch ihren Reiz hat.

Meine Story-Idee beruht ja auf der Logline/Prämisse, dass eine Gruppe von Freunden die letzten Tage vor einem Meteoriteneinschlag zusammen verbringen (kannst Du HIER nachlesen) und wir kamen darauf, was denn wäre, wenn sie eine Tür zu einem Bunker entdecken, oder nur einer von ihnen und es geheim hält, weil er keinen Sinn darin sieht, so ein apokalyptisches Event überleben zu wollen.

Ich finde das einen guten und konfliktgeladenen Trigger oder McGuffin, um mal in der Filmsprache und beim Master of Suspense Alfred Hitchcock zu bleiben.

Was hältst Du davon? Bin an Ideenaustausch immer interessiert. Falls Du auch mal bei einem unserer nächsten Zoom Calls dabei sein willst, dann sage Bescheid. Wir freuen uns immer über neuen Input.


📝

Auf der Suche nach dem Warum?

Auf dem Blog ist ein neuer Beitrag erschienen, wo ich mich mit dem Warum? meines Films beschäftige.

Noch in der Kategorie "Aufholjagd", zeigt der Beitrag meinen kreativen Prozess in Vorbereitung auf das zweite Story-Development Gespräch mit Philomena Höltkemeier.

Manchmal hat man eine Idee, beschäftigt sich aber so gar nicht mit den treibenden Kräften, die dahinter liegen. Bin auf jeden Fall jemand, der primär eher auf die Idee acht gibt, als auf die Beweggründe, die dahinter stecken. Also ein interessanter Exkurs für mich. Wenn Du darin eintauchen magst, kannst Du das HIER tun.


📼

Film Research – Shallow Grave und This is the end

Shallow Grave (Kleine Morde unter Freunden), der erste Langfilm von Danny Boyle, hatte ich schon länger im Hinterkopf gespeichert und für die Filmrecherche vorgesehen. Es geht um die Freundschaft dreier Mitbewohner, die aufgrund eines Geldkoffers und einer Leiche zerbricht. So ein McGuffin, der den Konflikt auslöst, hier das liebe Geld, sehe ich auch in der Bunkertür in meiner Story.

Hier wird schön aufgezeigt, wie sie die Charaktere voneinander entfernen und untereinander intrigieren. Interessant ist, dass die Figur, die am Ende als "Gewinner" hervorgeht, eigentlich der unsympathischste Charakter ist. Hat aber auch seinen Reiz.

Ebenfalls größtenteils unsympathisch sind die Charaktere in This is the End, einer Komödie, bei der die Schauspieler sich selbst spielen, oder ihre klischeehaften, übertriebenen Abziehbilder. Während einer ausschweifenden Party bricht vor der Haustür die Apokalypse aus und unsere Helden müssen versuchen zu überleben.

Die Dynamiken zwischen den Figuren sind ganz interessant, doch das Überziehen der eigenen Person driftet dann doch zu oft in Klamauk ab. Das wiederum macht die ganze Situation nicht bedrohlich, sondern wirkt eher, als ob sie beim Filmdreh einfach nur Spaß haben wollten. Aber muss ja auch nicht verkehrt sein, denn ist auf jeden Fall kurzweilige Unterhaltung.


🍿

Irgendwie hatte ich diesmal kein glückliches Händchen bei den Kurzfilmen. Aber zwei finde ich immerhin erwähnenswert.

Rachel (Eng., 12 Min.) – Was tun, wenn du bemerkst, dass auf deiner Party eine fremde Person ihr Unwesen treibt? Eigentlich eine richtig gute Idee, auch super gespielt und inszeniert, aber leider hat der Film keine Auflösung oder Ende, das für mich ersichtlich wäre.

Jay and Seth vs the Apocalypse (Eng., 9 Min.) – Dieser Kurzfilm war die Idee für den oben erwähnten This is the End. Lustigerweise finde ich den ernsteren Ton um einiges passender für das Setting des Weltuntergangs. Die Komik entsteht so eher durch die Absurdität einzelner Situationen, als durch gewollt lustige Aktionen oder Dialoge. Aber auch hier fehlt mir das Ende irgendwie.


🔴

Was mich sonst noch beschäftigt hat.

🔴 Im DFF – Deutsches Filminstitut Filmmuseum in Frankfurt startet demnächst eine Sonderausstellung zum Thema Katastrophenfilme. Wie passend.

🔴 Der Abgesang auf die Synchronsprecher? Mit künstlicher Intelligenz lässt ein Unternehmen Schauspieler alle Sprachen sprechen. Total faszinierend, was mittlerweile alles möglich ist.

🔴 Ein Archiv mit zigtausenden Filmposter. Da kann man schön viel Zeit versenken. Erinnert mich daran, dass mittlerweile alle Filmposter gefühlt gleich aussehen. Hier gibt es eine schöne Zusammenfassung ähnlicher Poster.


Das wars für dieses Mal aus meiner Film-Bubble.

Für Feedback bin ich immer sehr dankbar. Verbesserungen, Kritik, Lob etc., kannst Du mir natürlich auch zukommen lassen.

Ich freue mich immer von Dir zu hören, und eine Rückmeldung ab und an gibt mir auch das Gefühl nicht im digitalen Äther zu verpuffen. Das ist ja das Tolle an E-Mail, es funktioniert in beide Richtungen.

Falls Du spannende Sachen entdeckst, die ich hier teilen soll, immer her damit.

Bis zum nächsten Mal, danke für Deine Zeit und hab Spaß an dem, was Du tust.

✌🏼

Daniel

PS: Wenn der Newsletter bei Dir im Spam gelandet ist, gib mir bitte kurz Bescheid. Wenn Du mich zu Deinen Kontakten hinzufügst, sollte das in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Behind The Scenes

Ein Newsletter über den kreativen Prozess des Filmemachens.

Ein Blick hinter die Kulissen der Produktion meines neuen Kurzfilms SPIEGELBILDER, sowie inspirierende Links zum Thema Storytelling und Filmemachen. Jeden zweiten Freitag in deinem Postfach.

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