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Behind The Scenes

Creauteur: Behind The Scenes #19

Published over 2 years ago • 9 min read

Hallo, Daniel hier.

Du bekommst diese E-Mail, weil Du Dich für Behind The Scenes eingeschrieben hast. Der Blick hinter die Kulissen auf dem Weg zu meinem Film.

Was ist denn hier auf einmal los? Sicher wird Dir der neue Name und das neue Design aufgefallen sein. Und falls Du neu dazugekommen bist, ja, es hat hier vorher etwas anders ausgesehen. ☺️

Hatte mir schon länger vorgenommen, hier mal was zu ändern. Ich war nie so glücklich mit dem Begriff Newsletter, denn eigentlich geht es hier ja darum, Dir einen tieferen Einblick in den kreativen Prozess des Filmemachens zu geben. Und das hat nun wirklich nichts mit News zu tun.

Darüber hinaus kann es ab und an hilfreich sein, in gewissen Bereichen des eigenen Schaffens mal frischen Wind zu bringen.

Behind The Scenes ist in mehrere Themenbereiche gegliedert. Unter film. gibts alles, was mit meinem Film zu tun hat und die Höhen und Tiefen, wie es mir damit ergeht. Als Nächstes werde ich Dir unter recherche. von eben diesen berichten und was ich aus all den Filmen, Büchern, Artikeln etc. mitnehmen konnte. Was es auf creauteur.de neues gibt, steht logischerweise unter blog. Bei machen. habe ich mir vorgenommen, mich mit den verschiedenen Arten und Weisen der Bewältigung des kreativen Chaos' zu beschäftigen. Zu guter Letzt gibt es unter sachen. Verschiedenes, über das ich on- und offline gestolpert bin und das ich interessant und inspirierend finde.

Wie immer Work in Progress, aber ich bin erst mal ganz happy mit dem Ergebnis. Ich freue mich über eine Rückmeldung, ob Dir das neue Format gefällt oder nicht. Schreib es mir.

Los gehts.

fade in.

Too long; did’t read. Der Inhalt dieser Ausgabe kurz und knapp.

film. – Schwierige Richtungsentscheidungen

recherche. – Eine Party und die letzte Nacht auf Erden

blog. – Die Charaktere zum Leben erwecken & eine exklusive Preview des Story-Development Workshops #4

machen. – Wege aus dem kreativen Chaos

sachen. – Kurze Gedanken zur Zukunft von Storytelling und Film

film.

Der aktuelle Stand meines Films. Woran ich arbeite, womit ich hadere, wo ich feststecke – die Höhen und Tiefen des Filmemachens.

Schwierige Richtungsentscheidungen

Aktuell bin ich am Grübeln, in welche Richtung ich mit dem Film gehen möchte. Die Filmidee kannst Du HIER nachlesen und wie es dazu kam HIER. Die Frage, die mich am meisten beschäftigt ist, ob sich die Freunde wegen dem Meteoriteneinschlag in der Abgeschiedenheit treffen oder ob sie einfach zusammen Urlaub machen und dann kommt die Nachricht von dem bevorstehenden Weltuntergang und sie können aus irgendeinem Grund nicht weg. Ich weiß, First World Problems.

So spiele ich immer wieder verschiedene Szenarien im Kopf durch, kann mich nicht so richtig entscheiden und finde bei jeder Idee etwas, das mich begeistert und ebenso vieles, was mich stört. Ich weiß aber auch, dass das jetzt ein wichtiger Schritt ist, um mit der ganzen Story ein großes Stück vorwärtszukommen. Wie so oft stehe ich mir da mal wieder selbst im Weg.

Die zweite Baustelle sind die Charaktere. Nach der ersten Runde an Charakterisierungen und dem nächsten Story-Development Gespräch mit Philomena Höltkemeier (beides siehe blog.) weiß ich, dass ich da noch mal eintauchen sollte. Die Charaktere sind für meinen Geschmack noch etwas flach und auf eine gewisse Art zu ähnlich. Das merkt man natürlich wie immer erst mit etwas Abstand.

So gibt es mal wieder genug zu tun, um mein kleines Hirn auf Trab zu halten.

Auch interessant:

🔴 Der Schlüssel zu einer großartigen Geschichte – Ein Klassiker der TED-Talks. Regisseur Andrew Stanton über das Storytelling. Immer wieder schön anzuschauen. Besonders, wenn man sich vom Arbeiten ablenken will. KLICK

🔴 FELLINI FORWARD – Dank Artificial Intelligence ist Federico Fellini wieder als Regisseur tätig. Weiß nicht, was ich davon halten soll. Was hältst Du von der Sache? Schreib es mir gerne.

recherche.

Sich von allerlei unterschiedlichen Dingen inspirieren zu lassen gehört beim Filmemachen dazu. Hier findest Du die Ressourcen, mit denen ich mich in letzter Zeit auseinandergesetzt habe und was ich daraus mitnehmen konnte.

Eine Party und die letzte Nacht auf Erden

Dieses Mal ist meine Wahl auf zwei Filme gefallen. In The Party werden aus Freunden Rivalen und in Last Night endet die Welt pünktlich um Mitternacht.

The Party (England 2017, 71 Min., Regie: Sally Potter) Trailer

Eine herrlich zynische Tragikomödie, um eine Party, auf der unvorhergesehene Enthüllungen die Freundschaften entzweien und alles schön eskalieren lassen. Die komplette Handlung kannst Du HIER nachlesen.

Ich habe den Film ausgesucht, da ich bei meiner Story momentan in eine ähnliche Richtung denke. Eine Gruppe Freunde, ein abgeschiedener Ort, ein Ereignis/Konflikt, und dann … 🔪💥☠️

Das konnte ich mitnehmen:

Ein wirklich gut inszeniertes Kammerspiel mit toll geschriebenen Charakteren. Jeder von ihnen hat eine offensichtliche Ablehnung den anderen gegenüber, was aber mit dem Begriff Freundschaft überdeckt wird. Da kann ich mir einiges für meine Charaktere abschauen.

Das alles ist in einfachen, aber gut ausgewählten Kompositionen umgesetzt, bei denen die Kamera die Erzählung trägt und unsichtbar wird, also nicht durch irgendwelche überflüssige Fahrten nach Aufmerksamkeit sucht.

Der Film kommt schnell auf den Punkt und der Hauptkonflikt wird sofort eingeführt. Es wird erzählt, was erzählt werden muss und alles dient dem stetig anschwellenden Hauptkonflikt, bis es zur Entladung kommt. Mit einem Ende, das man eigentlich hätte erahnen können und welches dennoch überrascht. Toller Film.

Last Night (Kanada 1998, 95 Min., Regie: Don McKellar) Trailer

Eine schwarze Komödie über das Verhalten einiger Großstädter mit dem Ende der Welt. Die komplette Handlung kannst Du HIER nachlesen.

Verschiedene Schicksale treffen am letzten Tag der Menschheit aufeinander. Manche machen weiter wie gewohnt, gehen weiterhin zur Arbeit oder feiern eine letzte ausgiebige Party, andere wiederum leben noch ihre extremsten Wünsche aus oder treffen Vorbereitungen, wie sie das Ende erleben wollen. Jeder geht anders mit der Situation um, was wahrscheinlich auch in der Realität so zutreffen würde. In ähnlichen Filmen ist es ja oftmals die Gewalt, die in den Vordergrund gerückt wird. Diese findet auch hier statt, aber eher nebensächlich und wirkt selten wie eine wirkliche Bedrohung.

Auch sieht man bei den Charakteren keine Hysterie, sondern alle scheinen sich mit ihrem Schicksal abgefunden zu haben. Das wirkt zuweilen schon etwas befremdlich, aber ist natürlich so gewollt. Denn der Film ist eine Anspielung auf den damals bevorstehenden Jahrtausendwechsel und die damit verbundenen Ängste mancher Menschen. So geht auch die Welt um Punkt Mitternacht unter.

Das konnte ich mitnehmen:

Bis zum Schluss wird nicht erwähnt, wie die Welt untergeht, was in keiner Weise stört. Ebenso hinterfragt man nicht, wieso die Charaktere handeln, wie sie handeln, oder warum sie nicht bei ihren Familien sind. Dinge, über die ich mir tagtäglich den Kopf zerbreche.

Bei den eigenen Storyideen ist man ja permanent damit beschäftigt, alles zu hinterfragen und auf mögliche Logikfehler hin zu überprüfen, was natürlich sinnvoll, aber auch sehr hinderlich sein kann, um voranzukommen.

Die Inszenierung ist auch sehr gelungen und der Fokus liegt hier mehr auf Atmosphäre als auf starken Bildern. Das passt mit der ruhigen Erzählweise besonders gut zusammen. Und überhaupt ist Ruhe etwas, was den gesamten Film hindurch zelebriert wird. Je näher das Ende kommt, desto ruhiger und entspannter handeln die Charaktere, als ob eine Last von ihnen abfallen würde. Sehenswert.

Dies ist einer der Filme, die sich nirgends zum Streamen oder Leihen finden lassen. Aber manchmal kommt dann doch irgendein_e YouTuber_in zur Rettung und lädt ihn einfach hoch. LAST NIGHT kannst Du Dir HIER anschauen. Viel Spaß!

blog.

Hier erfährst Du, was es Neues auf creauteur.de gibt.

Mit DIE CHARAKTERE ZUM LEBEN ERWECKEN gibt es einen neuen Beitrag auf dem Blog über die Charakterisierungen meiner Figuren. Ich habe Dir alle Arbeitsschritte und die unterschiedlichen Fassungen der Charakterisierungen zusammengetragen. So hast Du den kompletten Überblick, wie der kreative Prozess dahinter abgelaufen ist. Kannst Du HIER nachlesen.

Auch interessant:

🔴 Eine exklusive Preview des Story-Development Workshops #4 mit Philomena Höltkemeier, indem wir zuerst etwas über die Literatur sprechen, die ich zum Arbeiten benutze und dann auf die Charakterisierungen eingehen. KLICK

machen.

Der kreative Prozess denkt sich immer wieder neue Gemeinheiten aus, die einem vom Vorwärtskommen abhalten. Hier versuche ich dem etwas auf den Grund zu gehen und Abhilfe zu schaffen.

Wege aus dem kreativen Chaos

Besonders nach einer kurzen Auszeit oder Urlaub geht es mir oft so, dass ich vor Ideen und Tatendrang förmlich überquelle und natürlich alles sofort umsetzen will.

Was dann folgt, ist immer das Gleiche: Die To-Do Liste wird länger und länger, der Tag hat auf einmal viel weniger Stunden, es wird versucht, noch irgendwo etwas Zeit rauszuholen, dadurch vernachlässigt man sich und sein Umfeld, verliert den Überblick über das, was man eigentlich vorhatte zu tun und fängt schließlich an, seine Fähigkeiten infrage zu stellen, weil man einfach nichts auf die Reihe bekommt. Was also tun?

First things first. Was mir immer hilft, ist, sich zuerst ein klares Bild über die Lage zu verschaffen. Was würde ich gerne machen und wie wichtig oder dringend ist es mir damit? Mit diesen zwei Fragen lässt sich die To-Do Liste wunderbar auf das Wichtigste reduzieren. Also unter Was alle Ideen aufschreiben und anschließend eine bis drei auswählen (je nachdem, wieviel Zeit Dir zur Verfügung steht und wie groß die Projekt-Idee ist), die Du am liebsten angehen möchtest. Diese Top 1-3 Auswahl wird anschließend in der Reihenfolge durchnummeriert, wie Du sie erledigen möchtest.

Als Nächstes wird geplant, wann man sich damit auseinandersetzen will und wie viel Zeit man dafür zur Verfügung hat. Das geht am einfachsten in einem Kalender. Digitale Kalender haben den Vorteil, dass man sich per Reminder-Funktion daran erinnern lassen kann, dass endlich die Zeit gekommen ist, um sich seinen spannenden Ideen widmen zu können.😉

Ein wichtiger Aspekt, der oftmals vernachlässigt wird, ist das Warum? Einen triftigen Grund haben, sich einem Projekt widmen zu wollen, motiviert enorm. Gerade wenn Du beruflich oder familiär eingespannt bist, kann es hilfreich sein, sich noch mal vor Augen zu führen, warum Du das Projekt machen willst und Deine verfügbare Zeit nicht mit Insta, Netflix und Co. verbringen willst.

Mit WAS, WANN, WARUM könnte man diese Herangehensweise gut zusammenfassen. So gehe ich inzwischen meine diversen Projekte an, was bisher gut funktioniert. Und klar, Tage, an denen einfach nichts klappen will, gibt es natürlich auch. Aber die gehören einfach dazu und davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Das Wichtige ist, einfach anzufangen und zu wissen, dass man auch in kleinen Schritten zum Ziel kommt.

Hast Du eine bestimmte Vorgehensweise, wenn Dich Deine Ideen überwältigen? Würde mich wirklich interessieren, darüber mehr zu erfahren. Ich freue mich von Dir zu hören.

Auch interessant:

🔴 How to prioritize your project ideas – In diesem Artikel berichtet ein Game Designer über seine, doch sehr verspielte Art, persönliche Projekte auszuwählen und diese dann auch durchzuziehen. Ein sehr interessanter Ansatz, den ich auch mal ausprobieren muss.

🔴 Where does your day go – eine interaktive Webseite, die einem vor Augen führt, wohin all die Zeit fließt, die man manchmal so schmerzlich vermisst.

sachen.

Es gibt immer mal wieder interessante Funde im Netz, die sich nicht so richtig einordnen lassen, einen aber trotzdem beschäftigen, faszinieren und inspirieren. Für irgendwas wird es gut sein.

Kurze Gedanken zur Zukunft von Storytelling und Film

Mache mir in letzter Zeit öfters mal Gedanken zu der Zukunft von Storytelling und Film. Der Trend geht ja immer mehr zu immersiven Erlebnissen. Seien es Videospiele, die sich per Augmented Reality in den Alltag integrieren lassen, wie z. B. das bekannte Pokemon Go oder die ersten Versuche eines Real-Life Super Mario Bros. oder gleich komplett in das Star Wars Universum eintauchen und die Abenteuer am eigenen Leib erfahren (KLICK).

Das alles wirkt sich natürlich auch darauf aus, wie wir uns in Zukunft unterhalten lassen wollen. Uns passiv berieseln lassen oder aktiv in das Geschehen eingreifen und mitgestalten? Natürlich wird der Film als solches nicht verschwinden, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass eine der nächsten Generationen nicht mehr allzu viel mit diesem linearen Medium anfangen kann. Wie HIER und HIER nachzulesen ist.

Der Begriff Metaverse ist ja momentan ziemlich angesagt in der Tech-Szene. Eine allumfassende, immersive Onlinewelt, die man gar nicht mehr verlassen muss um sich unterhalten zu lassen, denn man kann alles erleben und mitmachen. Wie in dem Buch/Film Ready Player One. Und würde man sich da in ein virtuelles Kino setzen um einen Film anzuschauen?

Ich finde das alles absolut faszinierend und bin gespannt, inwiefern sich die Erzählformen ändern werden müssen. Dass Storys obsolet werden glaube ich nicht. Eher im Gegenteil. Die Menschen wollen immer unterhalten werden, ob sie nun aktiv mitmischen oder nicht. Die Basis für das alles ist immer eine gute, fesselnde Geschichte in welchem Medium auch immer.

Wie siehst Du die Zukunft von Storys und Film? Lass uns darüber reden. Bin gespannt.

Auch interessant:

🔴 The Next Frontier in Storytelling Universes – Ein wirklich interessanter Artikel über die Entstehung und Entwicklung der sogenannten Cinematic Universes, wieso es immer mehr vom Altbekannten gibt und wo die Reise hingehen könnte.

🔴 TikTok overtakes YouTube – In den USA wird mittlerweile mehr Content über TikTok konsumiert, als über YouTube. Sollte man als Filmemacher nicht unterschätzen diese Plattform.

Bist Du auf TikTok aktiv? Wenn ja, melde Dich doch bei mir. Würde mich interessieren, wie Du diese Plattform benutzt.

fade out.

Das wars für dieses Mal aus meiner Film-Bubble.

Wenn Dir die neue Aufmachung gefällt, freue ich mich, wenn Du es weitersagst und Behind The Scenes Deinen Freunden und Bekannten empfiehlst. Kannst diese E-Mail gerne weiterleiten oder ihnen DIESEN LINK schicken. Das wäre mir eine große Hilfe. Danke.

Aber ich freue mich auch von Dir zu hören und Deine Meinung, Kritik und Ideen zu den einzelnen Themen zu erfahren. Einfach auf Antworten klicken und schon sind wir im Gespräch.

Bis zum nächsten Mal, danke für Deine Zeit und hab Spaß an dem, was Du tust.

✌🏼

Daniel

PS: Wenn der Newsletter bei Dir im Spam gelandet ist, gib mir doch bitte kurz bescheid. Wenn Du mich zu Deinen Kontakten hinzufügst, sollte das in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Behind The Scenes

Ein Newsletter über den kreativen Prozess des Filmemachens.

Ein Blick hinter die Kulissen der Produktion meines neuen Kurzfilms SPIEGELBILDER, sowie inspirierende Links zum Thema Storytelling und Filmemachen. Jeden zweiten Freitag in deinem Postfach.

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